Ani­ma­tions­film­pro­jekt zusam­men mit Jan­t­je Alm­st­edt (http://www.jantje-almstedt.de).

Drehbuch­förderung durch Kun­st­s­tiftung Sach­sen Anhalt 2019.

Sta­tus: Vor­pro­duk­tion, Drehbuch fer­tig gestellt

Länge: ca. 30 min.

 

Log­line: Eine Reise durch die dystopis­che Welt eines Kreuzfahrtschiffs.

Exposé:

Der Tag bricht an über ein­er schwim­menden Insel der Glück­seli­gen. Um sie herum: Nichts als Meer, Weite, blaue Ödnis. Darauf: Über­all Par­ty, Spiel, Spaß und Bingo. 

Doch je tiefer der Film in das Schiff und den Wahnsinn darauf ein­taucht, desto deut­lich­er wird die Ambivalenz zwis­chen propagiert­er Euphorie und per­sön­lich­er Leben­sre­al­ität der Bewohn­er dieser Welt. 

Da ist der Rent­ner, der seine lieb­ste Zeit eingeschlossen und allein auf seinem Balkon ver­bringt und für den das Schiff den­noch Aben­teuer und Frei­heit bedeutet. Da ist das ältere Paar, für dass die Kreuz­fahrten die Antwort auf eine Leben­skrise sind. Da ist der der Zim­mer­boy, für den die Arbeit auf dem Schiff vor allem eine Flucht und eine Ret­tung aus seinem alten Leben bedeutet. Die geal­terte Drag Queen, die die Regeln des Enter­tain­ment­be­triebs verin­ner­licht hat und darauf mit Zynis­mus reagiert. 

Allen Pro­tag­o­nis­ten gemein­sam ist, dass sie sich in irgen­dein­er Weise treiben, sich beherrschen lassen von den Umstän­den, in denen sie sich befind­en. Das Schiff wird zur Meta­pher des ret­ten­dem Ankers, dem Auge im Sturm, von dem sie sich Ruhe und Sicher­heit erhof­fen. Doch dieser Wun­sch nach Ruhe führt zu ein­er ganz eige­nen Form von Apathie und Still­stand, in dem sich am Ende nicht nur die Men­schen son­dern auch das Schiff nur noch um sich sel­ber drehen.

Auss­chnitte aus dem Sto­ry­board- Zeich­nun­gen von Jan­t­je Alm­st­edt (http://www.jantje-almstedt.de):

Hin­ter­grund:

Im Som­mer 2018 fin­gen wir an eine Idee zu einem Film über das The­ma Kreuz­fahrtschiffe zu entwick­eln. Das The­ma hat­te uns schon länger beschäftigt und wir hegten für diese schwim­menden Inseln eine Mis­chung aus Fasz­i­na­tion und Abscheu. Dabei inter­essierte uns das Schiff vor allem als sozialer Raum. Das gesteigerte Medi­ene­cho der let­zten Jahre steigerte noch unser Interesse. 

Im Jan­u­ar 2019 ver­bracht­en wir schließlich mehrere Monate zur Recherche auf einem Kreuz­fahrtschiff. Flo­ri­an Schurz heuerte bei einem der hiesi­gen Kreuz­fahrtun­ternehmen an und ver­brachte dort 4 Monate als Arbeit­er. Jan­t­je Alm­st­edt begab sich als Touristin für 3 Wochen auf das selbe Schiff, um dort aus Per­spek­tive der Gäste in die Kreuz­fahrtwelt einzu­tauchen. Das Unternehmen war zu keinem Zeit­punkt über unser eigentlich­es Vorhaben informiert und so kon­nten wir inkog­ni­to unseren Recherchen nachgehen. 

Von Beginn bestand die Idee, das ganze Pro­jekt anschließend in Form eines Ani­ma­tions­films zu real­isieren. Wir erhofften uns davon größere kreative Frei­heit in der Erzählweise und einen Film, der weniger an das reale Schiff gebun­den war. Uns inter­essierte viel mehr was dieses Gebilde über die Men­schen darauf und ihre Wün­sche erzählen konnte.